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Kune-Vain, Lezha

Lezha


Liga der Lezha wurde einberufen

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Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Lezha Burgeingang

Lezha Burgeingang

Innerhalb der Burgmauern

Innerhalb der Burgmauern

Grab von Skanderbeg

Grab von Skanderbeg

Innerhalb der Burgmauern

Innerhalb der Burgmauern

Memorial Scanderbeg

Memorial Scanderbeg

Innerhalb der Burgmauern

Innerhalb der Burgmauern

Perspektive von der Burg

Perspektive von der Burg

Perspektive von der Burg

Perspektive von der Burg

Memorial von Skanderbeg

Memorial von Skanderbeg

Perspektive von der Burg

Perspektive von der Burg

Innerhalb der Burgmauern

Innerhalb der Burgmauern

Innerhalb der Burgmauern

Innerhalb der Burgmauern

Lezha (albanisch auch Lezhë; italienisch Alessio) ist eine Kleinstadt im Nordwesten Albaniens mit rund 15.000 Einwohnern (Volkszählung 2011). Die lokale Verwaltung verzeichnet sogar rund 27.000 Einwohner (Stand 2009) Lezha ist Hauptort des gleichnamigen Qarks sowie Sitz eines römisch-katholischen Bischofs.

Der Name der Stadt Lezha ist auf die griechische Kolonie Lissós (Λισσός) zurückzuführen, welche die Vorgängerin der heutigen Stadt ist. Auf Altgriechisch bedeutet Lissós „glatt“, was auf die flache Ebene in der Umgebung bezogen ist. Die Römer übernahmen später den griechischen Namen und nannten die Stadt in lateinischer Sprache Lissus. Auf albanischer Sprache wird der Ort Lezha genannt. Von den Venezianern wurde die Stadt im Mittelalter italienisch Alessio genannt.

Lezha liegt an der schmalsten Stelle des albanischen Küstenlandes und ist rund 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tirana entfernt. Das Stadtzentrum wird durch einen heute nur noch kleinen Nebenarm des Flusses Drin durchflossen, der von Norden herkommend sich zuerst durch die Zadrima-Ebene zieht, die enge Stelle in der Stadt passiert und danach südwestlich von Lezha in den Drin-Golf mündet. Gleich westlich der Stadt liegt das Naturreservat Kune-Vain-Tale, welches zwischen Lezha und der im Nordwesten gelegenen Hafenstadt Shëngjin beginnt und sich über zehn Kilometer entlang der adriatischen Küste zieht. Kune-Vain-Tale ist ein Feuchtgebiet, geprägt von zahlreichen Lagunen und Sümpfen.

Die ersten bekannten Siedler in der Region waren die Illyrer. Sie bauten im 8. Jahrhundert v. Chr. eine typisch illyrische Höhensiedlung auf dem Berg Mali i Shelbuemit (auch Akrolissos genannt, 410 Meter über Meer). Der Beginn der Bautätigkeiten am niedrigeren Hügel hingegen, der Akropolis, ist in der Forschung umstritten. Während nach dem griechischen Geschichtsschreiber Diodorus Siculus (15, 13) Lissos als griechische Kolonie von Dionysios I. von Syrakus im Jahr 385 v. Chr. gegründet wurde, scheinen ältere Mauerzüge auf der Akropolis bereits auf eine Entstehung im 6. Jahrhundert v. Chr. schließen zu lassen.

In hellenistischer Zeit war Lissos eine stark befestigte Stadt, die mehr einer Festung als einer Stadt ähnelte. Doch ihre Bedeutung war wegen ihrer Lage an zwei wichtigen Handelsstraßen und seinem Hafen groß. Während des Ersten Makedonischen Krieges wurde die Stadt 213 v. Chr. von König Philipp V. belagert und erfolgreich eingenommen. Doch bereits 209 v. Chr. soll Lissos von den illyrischen Königen Skerdilaidas und Pleuratos zurückerobert worden sein. In der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. gehörte die Stadt zum Reich des illyrischen Königs Genthios von Scodra. Im Jahr 168 v. Chr. wurde die Festung von den Römern erobert, welche die Stadt fortan Lissus nannten. Die Stadt gehörte zur Provinz Macedonia. Seit 118 v. Chr. gehörte sie zur Provinz Illyricum und war ihre südlichste Stadt. In der Zeit der römischen Republik gewann sie wegen ihres Hafens am Drin und auch wegen ihres etwa vier Kilometer westlich entfernten Hafens Nymphaeum (heute Shëngjin) am Meer an Bedeutung. Bei der römischen Reichsteilung 395 n. Chr. kam sie zum Osten und wurde im 8. Jahrhundert dem Thema Dyrrhachion (heute Durrës) zugeteilt.

Im gesamten Mittelalter blieb der städtische Charakter Lezhas und seine Funktion als Station im Ost-West-Handel erhalten. 1240 gründeten die Franziskaner in Lezha ihr erstes Kloster in Albanien. 1343 wurde die Stadt vom serbischen Zaren Stefan Dušan erobert. Nach seinem Tod kam sie in den Besitz der Ballsha, diesen wiederum folgten 1387 Angehörige der Adelsfamilie Dukagjini, die Lezha aber schon 1393 an die Republik Venedig abtraten. Unter der venezianischen Herrschaft war die Stadt Alessio ein bedeutender Stützpunkt für den Salzhandel mit Serbien.

1444 versammelte Skanderbeg in Lezha albanische und montenegrinische Fürsten. In der Liga von Lezha vereinigten sie sich gegen die heranrückenden Osmanen. Nach 24-jährigem Kampf starb Skanderbeg 1468 in Lezha und wurde in der St. Nikolaus-Kirche begraben. Er wird heute von vielen Albanern als Nationalheld gefeiert.

1478 eroberten die Osmanen die Stadt, plünderten sie und zerstörten auch die Hauptkirche mit dem Grab Skanderbegs. 1501 konnten die Venezianer Lezha noch einmal zurückgewinnen. 1506 wurde die Stadt – fortan türkisch Leç genannt – dann endgültig Teil des Osmanischen Reiches und blieb für mehr als 400 Jahre in der Hand des Sultanats.

Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts waren die Mehrheit der Einwohner Muslime. Während Lezha im ersten Jahrhundert der türkischen Herrschaft noch eine gewisse Bedeutung als Hafen und Handelsplatz mit Verbindungen bis ins Kosovo hatte, wurde die Stadt von der wirtschaftlichen Krise des Osmanischen Reiches nach 1600 und den kriegerischen Auseinandersetzungen des 17. Jahrhunderts hart getroffen und verödete mehr und mehr. Davon profitierte nicht zuletzt das nahe gelegene Shkodra (türkisch İşkodra), wo sich seitdem der Handel des türkischen Albanien mit dem Westen konzentrierte.

Die Zugehörigkeit von Lezha zum 1912 neu geschaffenen Staat Albanien war im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten kaum umstritten. Während der kommunistischen Herrschaft ab 1944 wurden in Lezha große Fabrikbetriebe errichtet, die aber seit dessen Sturz ab 1990 zum Großteil stillstehen

1979 ereignete sich ein starkes Erdbeben und der Großteil der Stadt wurde verwüstet. Am stärksten war die Altstadt unterhalb der Festung betroffen (sogenannte Unterstadt).

Durch die Abwanderung der Bevölkerung aus den armen Bergregionen hat sich die Einwohnerzahl von Lezha seit dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems Anfang der 1990er Jahre vervielfacht.

Wichtigste Sehenswürdigkeit ist das Skanderbeg-Mausoleum. Um die Ruinen der mittelalterlichen St. Nikolaus-Kirche, in der Skanderbeg begraben wurde und die später als Selimije-Moschee genutzt worden ist, wurde eine Gedenkstätte errichtet. Ihre Einweihung fand 1981 statt. Eine schlichte Platte sowie Nachbildungen seines Helmes und seines Schwertes – die Originale befinden sich in Wien – markieren Skanderbegs Ruhestätte. Rund um die Kirche finden sich noch einige Ruinen aus antiker Zeit.

Über der Stadt thront die Burg, wo Mauerreste aus antiker und osmanischer Zeit besichtigt werden können. Das heutige Aussehen verdankt die Festung der umfassenden Erneuerung zwischen 1515 und 1521, die von Sultan Süleyman I. in Auftrag gegeben wurde. Bei Grabungsarbeiten im Jahr 1966 wurden die Reste der Festungsmoschee entdeckt, die wohl zeitgleich mit den Erneuerungsarbeiten an der Festung entstand. Sie datiert ins Jahr 1521. Der steile Hügel bietet eine Rundsicht über Stadt, Ebenen, Berge und Adriaküste. 2004 unternahm ein albanisch-österreichisches Archäologenteam neue Grabungen auf der Burg und in der Unterstadt. 2006 folgte eine vom Deutschen Archäologischen Institut finanzierte Grabungskampagne.

Das Lagunen-System von Kune-Vain-Tale ist ein bedrohtes Naturreservat. Neben 1087 Hektaren Sumpf und Brackwasser-Lagunen gibt es noch 185 Hektare Wald und 557 Hektare Sandstrand. 135 verschiedene Vogel-und 58 Fischarten werden hier gezählt. Bereits zur kommunistischen Zeit wurde in diesem Rückzugsgebiet ein kleines Hotel eingerichtet und zwar in einem Haus, das der italienische Graf Galeazzo Ciano in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg als Jagdhaus errichten ließ.

Obwohl Lezha nicht besonders groß ist, ist es seit jeher ein wichtiger Marktplatz in der Region. Die während der sozialistischen Herrschaft errichteten Fabrikanlagen stehen heute alle still. Auch die kleine Hafenstadt Shëngjin (italienisch San Giovanni di Medua) fünf Kilometer westlich von Lezha hat keine große Bedeutung mehr. Mehr Potential hat der Hafenort heute als Badestrand für Touristen aus der Umgebung und aus dem Kosovo. Es sind zahlreiche Hotels und andere touristische Infrastruktur entstanden.

Die Schnellstraße nach Shkodra wurde bereits 2005 fertiggestellt.

Ans Netz der albanischen Eisenbahn ist Lezha ebenfalls angeschlossen. Die Strecke umgeht die Engstelle am Drin durch einen Tunnel.